Montag, 28. Januar 2013
Liebe Flieger zu Hause, was gibt es Neues in Mexiko? 2 Tage haben wir pausiert, eine Kaltfront machte die Gegend etwas unwirtlich. Fliegbar blieb es trotzdem, wie zahlreiche Piloten bewiesen haben. Einen wirklich unfliegbaren Tag gibt es hier in der "Dry Season" nicht. Anschließend haben wir die Flugarbeit wieder regulär aufgenommen (ihr wisst schon: auf um 07:30, Frühtsück un den restlichen Tag irgendwo zwischen 2000 und 3000 Metern an und in der frischen Luft). Während Otto brav und fleißig Flugstunden gesammelt hat, erhielt Ralf ein paar Auszeichnungen mit zweifelhaftem Wert: Nah zweimaligem Absaufen binnen eines Tages auf die Landewiese "Piano" wurde er als "Piono-Man" tituliert und sogar als "Penito", der kleine Stein, was nicht gerade für seine Steigkünste spricht. "Manana sera otro dia" (Morgen kommt ein anderer Tag) war die Devise und so konnten wir die einheimischen und die vielen zugereisten nordamerikanischen Piloten heute wieder im Zaum halten. Nach hartem Kampf über dem Start am "El Penon" stiegen wir beide auf über 3000 Meter hoch. Otto stellte sogar mit 3667 m asl den Rekord unseres bisherigen Aufenthaltes in Mexiko auf, 2011 hatte er ja schon 2800 m asl erreicht. Mit dieser Höhe konnte er leicht zum See gleiten und unsere Stadt von vorne bis hinten mehrmals überfliegen (Landeanflug: siehe Foto). Ralf gelang es, die 3000 Meter alsbald zu verrichten und so fand er sich mit offenem Zip bereits im Landeanflug bei die "Las Penitas" (2.200 m asl), als er eine magische Thermikblase ausgrub, die ihn zurück in die Kühle 3000er-Luft beförderte. Der 3000 hielt aber wieder nicht, was er versprach. Kurz darauf begann erneut ein Sinkflug und so bot sich eine riesige, quadratische, gemähte Wiese inmitten des unendlich scheinenden mexikanischen Waldes zum Landen an, als der Flügel erneut Thermik bekam und wieder hochschoss. Später stellte sich dann heraus, das die Notlandewiese zum Anwesen des mexikanischen Präsidenten gehörte und eine Landung eben dort eher sehr problematisch ausgefallen wäre. Der Staat Mexiko verlieh Ralf daraufhin sämtliche Schürfrechte wegen Tieffluges. So gelang es auch dem Tiefflieger, sicher über dem See und dem Ort Valle de Bravo einzuschweben (siehe Fotos).
Viele Fliegergrüße von Don Otto und Don Ralfo!
Donnerstag, 24. Januar 2013
Hier das erste aktuelle Flugbild.
Flughöhe: 3.200 m über dem Startplatz. Im Vordergrund der El Penon (Felskuppe des Teufels), dahinter Pared (Wand) mit Mesa (Tisch). Irgendwo am Tisch liegt der ominöse G-Punkt. Ganz hinten am Horizont die Tres Reyes (drei Könige). Unsere Stadt Valle de Bravo mit dem See liegt rechts vom Bild, ist also nicht sichtbar (Luftlinie 14 km).
LG, Raffa de Mexico
Flughöhe: 3.200 m über dem Startplatz. Im Vordergrund der El Penon (Felskuppe des Teufels), dahinter Pared (Wand) mit Mesa (Tisch). Irgendwo am Tisch liegt der ominöse G-Punkt. Ganz hinten am Horizont die Tres Reyes (drei Könige). Unsere Stadt Valle de Bravo mit dem See liegt rechts vom Bild, ist also nicht sichtbar (Luftlinie 14 km).
LG, Raffa de Mexico
Montag, 21. Januar 2013
Lieber Fliegerkollege,
wir hatten bisher schlichtweg keine Zeit, einen Bericht für die HGC-Seite abzuliefern, da wir einfach zu beschäfigt waren. Womit wirst Du Dich fragen - na, mit Fliegen ud was halt so dazu gehört. Der Tagesablauf war immer gleich: Auf um 07:30, Frühstück um 1,5 Euro bis der Bauch platzt. Jeffo von Fly Mexico holt uns um 09:15 ab, dann geht es zum Start in 2370 Metern asl. Fürchterlich quallenverseucht ist der Startplatz, man findet kaum einen Platz, den Drachen aufzubauen zu lassen (es ist bei Fly Mexico nicht üblich, den Drachen selbst aufzubauen) bzw. dann in der Luft aufzudrehen zwischen all den Wirbellosen. Das war der Grund, warum wir die gute Vormittagsthermik nicht nutzen konnten. Das Mittagsloch kommt dann punktgenau um 12:00 - ab 13:00 beginnt die Thermik am Startplatz wieder zu plubbern.
Schon am ersten Tag konnte Ralf vom Startplatz zum See fliegen, wo unser Heimatort Valle de Bravo liegt. Das war schon erhebend, in 3.300 herumzukurven, meist in einer riesigen Konvektionszone flieged und dann dirket am See einzufliegen. Die Landefläche ist heuer für Drachen bestens geeignet, weil der Staussee wenig Wasser führt. So kann man hindernissfrei über dem Wasser anfliegen und dann auf einer großen, ebenen Fläche aufsetzen, bevor man zur Kneipe geht, die hier eigens für die Flieger errichtet wurde.
Otto andererseitts hat mit seinen Flustunden zwischen Start, El Penion del Diavolo (die Felskuppe des Teufels), Pared (die Wand mit dem berühmten G-Punkt), Mesa (Tisch) und Espinaso (???) die Latte unerreichbar hoch gelegt. Die Amis aus Alaska, Utah und Texas zeigen langsam Respekt, ebenso die Einheimischen mit Ihren Turmlosen. da hat gerade noch gefehlt, dass Manfred Ruhmer in Australien die WM gewonnen hat (wir haben uns riesig gefreut).
Nun, 3.000 ist ja schön, wir haben aber Blut geleckt und freuen uns auf mehr. Die großen Höhen von 4.000 (manchmal sogar 5.000) Metern waren bisher noch keinem Piloten vergönnt und so richtig weite Strecken sind wir auch nicht geflogen. Aber das Feeling ist wider da und es macht riesen Spass, unsere WW Sport II in die Kurve zu legen. In den ersten 7 Tagen haben wir 9 Flüge gemacht, morgen setzen wir - bei schlechter Wetterprognose wohl gmerkt - einen Tag aus. Eine Wanderung auf den 5.000 Meter Vulkan ist angesagt, wenn es die Zeit und das Wetter (el tiempo heistt auf spanisch Zeit und Wetter) zulassen. Bilder folgen.
Liebe Grüße an alle Flieger und deren Familien senden:
Otto und Raffa de Mexico
wir hatten bisher schlichtweg keine Zeit, einen Bericht für die HGC-Seite abzuliefern, da wir einfach zu beschäfigt waren. Womit wirst Du Dich fragen - na, mit Fliegen ud was halt so dazu gehört. Der Tagesablauf war immer gleich: Auf um 07:30, Frühstück um 1,5 Euro bis der Bauch platzt. Jeffo von Fly Mexico holt uns um 09:15 ab, dann geht es zum Start in 2370 Metern asl. Fürchterlich quallenverseucht ist der Startplatz, man findet kaum einen Platz, den Drachen aufzubauen zu lassen (es ist bei Fly Mexico nicht üblich, den Drachen selbst aufzubauen) bzw. dann in der Luft aufzudrehen zwischen all den Wirbellosen. Das war der Grund, warum wir die gute Vormittagsthermik nicht nutzen konnten. Das Mittagsloch kommt dann punktgenau um 12:00 - ab 13:00 beginnt die Thermik am Startplatz wieder zu plubbern.
Schon am ersten Tag konnte Ralf vom Startplatz zum See fliegen, wo unser Heimatort Valle de Bravo liegt. Das war schon erhebend, in 3.300 herumzukurven, meist in einer riesigen Konvektionszone flieged und dann dirket am See einzufliegen. Die Landefläche ist heuer für Drachen bestens geeignet, weil der Staussee wenig Wasser führt. So kann man hindernissfrei über dem Wasser anfliegen und dann auf einer großen, ebenen Fläche aufsetzen, bevor man zur Kneipe geht, die hier eigens für die Flieger errichtet wurde.
Otto andererseitts hat mit seinen Flustunden zwischen Start, El Penion del Diavolo (die Felskuppe des Teufels), Pared (die Wand mit dem berühmten G-Punkt), Mesa (Tisch) und Espinaso (???) die Latte unerreichbar hoch gelegt. Die Amis aus Alaska, Utah und Texas zeigen langsam Respekt, ebenso die Einheimischen mit Ihren Turmlosen. da hat gerade noch gefehlt, dass Manfred Ruhmer in Australien die WM gewonnen hat (wir haben uns riesig gefreut).
Nun, 3.000 ist ja schön, wir haben aber Blut geleckt und freuen uns auf mehr. Die großen Höhen von 4.000 (manchmal sogar 5.000) Metern waren bisher noch keinem Piloten vergönnt und so richtig weite Strecken sind wir auch nicht geflogen. Aber das Feeling ist wider da und es macht riesen Spass, unsere WW Sport II in die Kurve zu legen. In den ersten 7 Tagen haben wir 9 Flüge gemacht, morgen setzen wir - bei schlechter Wetterprognose wohl gmerkt - einen Tag aus. Eine Wanderung auf den 5.000 Meter Vulkan ist angesagt, wenn es die Zeit und das Wetter (el tiempo heistt auf spanisch Zeit und Wetter) zulassen. Bilder folgen.
Liebe Grüße an alle Flieger und deren Familien senden:
Otto und Raffa de Mexico
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