Montag, 21. Januar 2013

Lieber Fliegerkollege,
wir hatten bisher schlichtweg keine Zeit, einen Bericht für die HGC-Seite abzuliefern, da wir einfach zu beschäfigt waren. Womit wirst Du Dich fragen - na, mit Fliegen ud was halt so dazu gehört. Der Tagesablauf war immer gleich: Auf um 07:30, Frühstück um 1,5 Euro bis der Bauch platzt. Jeffo von Fly Mexico holt uns um 09:15 ab, dann geht es zum Start in 2370 Metern asl. Fürchterlich quallenverseucht ist der Startplatz, man findet kaum einen Platz, den Drachen aufzubauen zu lassen (es ist bei Fly Mexico nicht üblich, den Drachen selbst aufzubauen) bzw. dann in der Luft aufzudrehen zwischen all den Wirbellosen. Das war der Grund, warum wir die gute Vormittagsthermik nicht nutzen konnten. Das Mittagsloch kommt dann punktgenau um 12:00 - ab 13:00 beginnt die Thermik am Startplatz wieder zu plubbern.
Schon am ersten Tag konnte Ralf vom Startplatz zum See fliegen, wo unser Heimatort Valle de Bravo liegt. Das war schon erhebend, in 3.300 herumzukurven, meist in einer riesigen Konvektionszone flieged und dann dirket am See einzufliegen. Die Landefläche ist heuer für Drachen bestens geeignet, weil der Staussee wenig Wasser führt. So kann man hindernissfrei über dem Wasser anfliegen und dann auf einer großen, ebenen Fläche aufsetzen, bevor man zur Kneipe geht, die hier eigens für die Flieger errichtet wurde.
Otto andererseitts hat mit seinen Flustunden zwischen Start, El Penion del Diavolo (die Felskuppe des Teufels), Pared (die Wand mit dem berühmten G-Punkt), Mesa (Tisch) und Espinaso (???) die Latte unerreichbar hoch gelegt. Die Amis aus Alaska, Utah und Texas zeigen langsam Respekt, ebenso die Einheimischen mit Ihren Turmlosen. da hat gerade noch gefehlt, dass Manfred Ruhmer in Australien die WM gewonnen hat (wir haben uns riesig gefreut).
Nun, 3.000 ist ja schön, wir haben aber Blut geleckt und freuen uns auf mehr. Die großen Höhen von 4.000 (manchmal sogar 5.000) Metern waren bisher noch keinem Piloten vergönnt und so richtig weite Strecken sind wir auch nicht geflogen. Aber das Feeling ist wider da und es macht riesen Spass, unsere WW Sport II in die Kurve zu legen. In den ersten 7 Tagen haben wir 9 Flüge gemacht, morgen setzen wir - bei schlechter Wetterprognose wohl gmerkt - einen Tag aus. Eine Wanderung auf den 5.000 Meter Vulkan ist angesagt, wenn es die Zeit und das Wetter (el tiempo heistt auf spanisch Zeit und Wetter) zulassen. Bilder folgen.
Liebe Grüße an alle Flieger und deren Familien senden:
Otto und Raffa de Mexico

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