Montag, 12. Dezember 2011

Ein letzter Abschlussbericht von Ralf (Otto bleibt ja noch weitere 3 Wochen in Mexiko).
Die Mexikoreise war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg, eine neue Entdeckung. Beginnend mit einem günstigen Lufthansaflug von Graz über Frankfurt nach Mexiko City um € 800, dann Abholung am Flughafen durch Jeffs perfektes Flymexico.com Team, eine einfache, aber sehr saubere Unterbringung im Zentrum von Valle de Bravo bei einer lieben Ersatzmutter, die uns sogar die Wäsche gratis wusch bis hin zu sehr guten Leihgeräten (Turmdrachen), die man uneingeschränkt weiterempfehlen kann war das gesamte Arrangement nahezu perfekt.
Fliegerisch handelt es sich um ein Traumgebiet mit Streckenmöglichkeiten bis hin zum Vulkan Nevado de Toluca und Maximalhöhen von über 5000 Metern. Mann kann hier zwar auch in der Regenzeit fliegen, aber wer will das schon? So waren Otto und ich die Saisonstarter mit dem Vorteil, relativ wenig Airtraffic um die Ohren zu haben. Ab Mitte Dezember ist dann ziemlich viel los rund um Valle de Bravo. Das legt sich erst Mitte Februar, wenn die Thermik für die meisten PG zu hart wird und 11 m/sec Bärte auf die HG warten.
Was gab es Negatives? Eine Grippe aus Österreich importiert, Montezumas Rache in Mexiko aquiriert, eine Absinkinversion mit sinkender Basis. Justament nach meiner Abreise war die Basis wieder auf 3.300 Metern und Otto konnte schöne Strecken fliegen. Mexiko ist relativ laut (Böllerschießen begann so um 5 Uhr morgens, Hunde, Autos). Umweltschutz ist ein Fremdwort (im See kann man nicht baden). Die Menschen sind zwar oft arm, leiden aber nie an Hunger, da es alle Lebensmittel im Überschuss gibt (Klima und Vulkanerde). Es gab keinen Diebstahl, keine Bedrohung unserer Leben (bei enormer Polizeipräsenz), keine Drogen weit und breit, zumindest nicht hier im öffentlichen Bereich von Valle de Bravo.
Naja, un dann gibt es noch liebe Leute von Flymexiko.com , die Deinen Drachen aufbauen, eine Liegeprobe machen und nach der Landung ein paar bestens geschulte Buben, die für 1,50 Euro den Drachen wieder abbauen, während ihre Mütter leckere Tacos ebenfalls nahezu gratis brutzeln. Wo gibt es denn sowas? Weitere Bilder folgen in Kürze, Filme vom Fliegen müssen wir erst mal schneiden.
Liebe Grüße aus Kumberg, meinem neuen Wohnort,
Ralf

Sonntag, 4. Dezember 2011

Ganz kurz aus Mexiko:
Otto konnte gestern den 3000er knacken: In einer großen Konvektionszone ging es rauf auf 3.200 Meter. Überhaupt ist er nach seinem Flieger-Sabatical toll drauf: Otto hat heute gleich wieder einen 3stünder draufgesetzt und so stundenlang als einziger Pilot die österreichischen Hoheitsrechte in Mexiko verteidigt (Maximilian von Mexiko war der letzte Österreicher in der Geschichte, der dies tat).
Freitags machen wir flugfreien Tag. Vorgesehen ist ein Trip ins Tal der Schmetterlinge. Bin schon neugierig auf die Monarchfalter, die hier so stark vertreten sein sollen, dass sich die Äste der Bäume zum Boden biegen. Anschließend geht es dann auf den mit 4.700 Metern dritthöchsten Berg Mexikos, den Vulkan "Nevado de Toluca". Na, mal sehen, wie weit wir mit T-Shirt und Turnschuhen kommen.
Wir wünschen Euch ein tolles Weihnachtsfest und lassen alle herzlich grüßen!!!
Otto & Raffa de Mechico.
Einige neue Fotos gibt´s wieder auf Picasa. Flüge von Ralf am Dhv-XC.

Mittwoch, 30. November 2011

Ein paar neue Zeilen aus dem Valle de Bravo. Zum Fluggebiet hab ich weitere News: Exakt heisst es "El Penon del Diabolo", also "Die Bergkuppe des Teufels" und irgendwie sieht der Berg auch so aus. Der Standardlandeplatz nennt sich "Piano", ganz wie das "Piano Grande" in Castelluccio. Piano wird hier auch als Zeitwort verwedet: Wenn man - wie ein Piano - fliegt und absäuft. Gottseidak bin ich erst 1x von 7 Starts pianiert. Überhaupt hat das Gebiet viel Ähnlichkeit mit Castelluccio. Ich denke, es ist ein riesiger, alter Vulkankrater, der aufgefüllt wurde und nun eine riesengroße, ovale Ebene bildet, umgeben von den Bergen, die man hier "Die Wand" oder "Der Tisch" nennt, nach ihrer Form.

Die allergrößten Flughöhen liegen sogar noch höher, als bisher angenommen. Im März liegen die Rekorde über 5000 Meter. Den Vulkan "El Nevado de Toluka" konnten wir gestern erstmals von unserem Startplatz aus sehen, er ist seit Jahren wieder einmal schneebedeckt ud wirkt selbst von der Ferne beeindruckend (knapp 4700 Meter hoch). Mit fortschreitender Saison und ansteigender Basis wagen die besten Piloten den Streckenflug vom El Penon zum Vulkan und eventuell wieder zurück. Rund um den Vulkan gibt es unendliche Hochebenen zum Landen, so gesehen, kein Problem.


Fliegerisch ist Otto seit seiner Genesung wirklich toll drauf, kennt das Gebiet von "El Penon" schon wie seine Hosentasche. Auch ich habe gestern mit einnem 3stünder nach längerrer Krankheitsphase wieder in die Luft gefunden. Endlich mal richtig Airtime (die Basis war mit 2700 Metern allerdings tief). Wegen eines Diätfehlers hat mich Montezuma gestern erneut eingeholt und ich musste erneut pausieren. Otto hat Österreich wieder gut vertreten und ist bei knapp 3000 herumgesegelt, den 3000er konnten wir bisher nicht brechen. Die Wetterprognose für die kommenden 6 Tage ist aber super und sollte mich Montezuma nicht killen, werden wir an verschiedenen fliegerischen Vorhaben arbeiten.


Der Job von Jeff und seinem "Fly Mexiko Team" ist weiterhin perfekt und ohne Einschränkungen zu empfehlen. Jeff und sein Team sind jeden Cent wert! An Flugfreien Tagen (prinzipiell ist jeder Tag fliegbar) führt er uns herum, seine Frau macht den Fremdenführer: Die Wasserfälle von Val de Bravo und die Hauptstadt Toluca haben wir bereits gesehen. Es fehlt noch das Tal der Schmetterlinge, wo die kanadischen "Monarcs" (ich denke, dass muss auf Deutsch "Monarchfalter" heissen) überwintern. Angeblich biegen sich die Äste der Bäume bis zum Boden, so voller Schmetterlinge seien sie.


Nun gut, genug für heute. Neue Bilder werd ich im Laufe der kommenden Tage reinstellen.



Hasta Pronto, Amigos de Ala Delta

Dienstag, 29. November 2011

Nach 5 Tagen Zwangspause (Montezuma und Grippe) endlich wieder etwas Airtime inhaliert. Basis aber tief (2600-2700), Berge oft in Wolken. Der Blick auf den 4700 meter hohen Vulkan war morgens erstmals frei. Seit Jahren ist er wieder verschneit und macht seinem Namen viel Ehre: El Nevado de Toluca

Freitag, 25. November 2011

Hallo Flieger zu Hause,

prinzipiell weiterhin nur traumhaft.

Etwas getrübt ist die Sache nur momentan: Otto hat eine Grippe von Österreich mitgebracht, daher konnte er die erste Woche kaum fliegen. Nachdem ich seine Grippe übernommen hatte, konnte ich kaum fliegen (siehe letzte Eintragung im DHV-XC). Ich dachte schon, ich sei wieder fit, als mich heute Montezumas Rache mit grauenhafter Schärfe traf und mich somit für die nächsten Tage grounded. Aber man sieht die Dinge langsam mexikanisch, in anderen Zusammenhängen.

Otto wird den Ruf der Österreicher aber bestens verteidigen. Nach seinem gestrigen Flug in knapp 3000 Metern, wird er heute, nach Durchzug eines nächtlichen Gewitters sicher mächtig angreifen. Zum Fluggebiet "El Penon" (die Bergkuppe): Start auf exakt 2350 m, nächster Landeplatz auf knapp 1800 m. Basis derzeit zwischen 2900 und 3300, sie steigt vielleicht heute und von Monat zu Monat. Im März gelingt es manchen Piloten auf 4500 und mehr aufzuderehen und von hier zum Vulkan von Toluka zu fliegen (5000 Meter), auch der Vulkan ist startbar (nicht ganz einfach, wie man sich denken kann). Man findet viel Wald und See vor, aber es gibt auch definierte Landeplätze für Streckenflieger. Einer davon am See und sehr knapp, eher für Paragleiter geeignet, die auch hier am "El Torre" (Der Turm) starten können.

Gestern hat uns Jeff, der trockene Texaner, der Flymexiko besitzt, nach dem Fliegen zur "La Pena" (Der Fels) geführt, ein beeindruckender, begehbarere Fels driekt am See mit Blick auf die Stadt, manchmal bis zum "Schnee von Toluka". Wir haben etwa 10.000 Bilder geschossen.

So, jetzt wieder ab ins ...., sagen wir höflichkeithalber: Bett

LG, Ralf

Dienstag, 22. November 2011

Kurzbericht (wir haben kaum Zeit zu schreiben):

Otto ist seit gestern gesund und wieder flügge. Den Erstflug am El Penon hat er toll hingekriegt. Auch heute waren wir wieder den ganzen Tag in den Bergen zwischen 2000 und 3000 Metern. Ralf hatte einen herrlichen Flug (alles mitgefilmt), nachdem er sich 2x beinahe versenkt hatte. Otto hat großartig aufgedreht und ist dann ins Lee auf Thermiksuche gegangen, das ganze Unternehmen endete dann mit einer perfekten Hanglandung etwas außerhalb. In Mexiko macht das aber nichts, 5 Platzjungen sind gleich losgelaufen und haben Ottos Drachen an Ort und Stelle zusammengebaut und dann ein paar Kilometer zum offiziellen Landeplatz getragen, das hat dann 250 Pesos gekostet, also sagenhafte € 15, ein Vermögen, oder?

Montag, 21. November 2011

Herzlichen Dank Heimo,
Du machst das super!
Am 18.11.2011 haben nur noch 4 Meter auf 3000 gefehlt und der El Penon (Der Fels) wurde bereits überflogen. herrliches Flugwetter, Basis bereits auf 3.500 und tolle Stimmung. Wochentags kaum Piloten in der Luft, angenehm. Am Wochenende kommen aber die Städter aus Mexiko, da wird es rund gehen.

Gestern 19. zwei Flüge, einer davon herrlich am Abend.
Der Start am El Penon liegt auf sagenhaften 2350 Meter, der Landeplatz auf 1790 Meter.
Die Region um den El Penon ist eine alte, indianische Kultstädte, insbesondere unser Landeplatz. Weitere Berichte und Fotos folgen.

Einige Fotos gibt´s schon auf der Picasaseite des Hgc Steiermark.

LG an alle FliegerInnen, Ralf

Freitag, 18. November 2011

Reisebericht von Ralf - Valle de Bravo / Mexiko


Hallo Flieger,

Heute Erstflug in Mexiko (Valle de Bravo). Obwohl nur 30 Minuten, gleich 400 Meter überhöht (2640 m) und mit einem Adler am El Penon (Der Fels) geflogen. Nach der Landung in den Pampas baut ein Junge Deinen Drachen ab und die Einheimischen servieren kühle Getränke, beides um 2,50 Euro. Herrlich. Sobald ich ein USB-Kabel habe stelle ich den Hüpfer in den DHV-XC. Es werden aber sicher noch weitere folgen.

Ich liebe dieses Land. Alles geht viel, viel langsamer: Die Autos fahren meist mit 30-50 km/h (mehr lassen Straßen und Verkehr nicht zu). Überall nette Menschen, gut aufgelegt, singende Kinder, blühende Zitronenbäume (und weiss Gott, was da noch blüht). Durch die Höhe (wir leben auf 1790, der Start ist auf 2350) ist das Klima super angenehm: Kühle Nächte und sonnige, warme Tage ohne Gewitter.

Polizeischwadrone mit schwarzen Anzügen, schwarzen Repetiergewehren fahren auf Pickuptrucks durchs Land und stellen zum Beispiel Holzdiebe (die haben einen ganzen Wald gerodet und gleich an Ort und Stelle mit einem Sägewerk verarbeitet). Wir selbst haben bisher von Kriminalität nix gespürt.

Essen und trinken erste Klasse, Früchte und Gemüse, die ich noch nie gesehen habe, sogar ein simpler Erdapfel sieht hier toll aus!

Otto hat es leider etwas erwischt: Schnupfen, grippaler Infekt, er wird aber bald wieder auf den Beinen stehen.

Von Fly Mexiko werden wir fliegerisch perfekt betreut: Abholung vom Flughafen (Mexiko City ist mit 25 Millionen die größte Stadt der Welt) über das Quartier, die Gleiter, der Transport zum Start und vom Landeplatz (wo auch immer Du landest), alles ist perfekt!

Nun gut, wir müssen wieder geniesen gehen!

Liebe Grüße, Ralf