Hängegleiterclub Steiermark - St.Radegund
Donnerstag, 7. Februar 2013
Sonntag, 3. Februar 2013
Otto hat dies gerade gestern mit einem tollen Flugabenteuer kennen gelernt. Am Weg zum See bei sehr starker Thermik glitt er über die mit Pinienwäldern bedeckten Cerros (Hügel). Um sicher zu gehen, eines der wenigen Landefelder inmitten des unendlichen Waldes zu erreichen, drehte er noch ein paar Kreise in sanfter Thermik. Diese stellte sich dann aber als ein eher unsanftes Sinken heraus und Otto war gezwungen, den nächstgelegenen Hang als Landewiese auszuwählen. Die Landung gelang ohne Probleme, alles mit Gopro videodokumentiert. Nun, was tun, auf 2.200 m asl (fast genau gleich hoch, wie der Startplatz) auf einer kleinen, schrägen Wiese inmitten des Waldes? Wie könnte es anders sein in Mexiko: Ein Goucho kam daher geritten (das ist jetzt kein schriftstellerischer Scheiß) und half Otto beim Abbauen und Tragen des Drachens zum nächsten Feldweg. Dort kam ein Geländewagen mit Dachträgern gerade rechtzeitig um die Kurve und Streckenpilot nach seinem Aufsitzer in 2.200 Metern mit ausreichend mexikanischen Kalorien laben konnte.
Ralf hatte gerade mit seinem Flug Nummer 999 (penibel mit Flugbuch und überwiegend auch mit DHV-XC dokumentiert) zu kämpfen. Es war ein thermisch sehr starker Tag, es fetzte einen rauf auf 2.900 Meter und dann war wieder nichts, ich meine O Thermik für 10 Minuten oder länger, die viele Piloten absaufen ließ. Unvermittelt riss der nächste Bart so stark an, dass es einem beinahe die Basis aus den Fingern fetzte. Endlich, hinter den Start mitwinds abtriefend wurden die Bärte sanfter und verschoben sich hin zum großen Vulkan "Nevado de Tuluca" mit 4.700 m Gipfelhöhe. Weiss der Teufel des El Penion, was Ralf veranlasste diese 0-Schieber zu verlassen (eventuell hätten sie ihn zum Vulkan geschoben) und in eine Zone absolut sichern Sinkens einzutauchen, die ihn schon wieder bei den "Las Penitas" - den kleinen Felsen herunter zwang.
Nun, auf Flug 999 folgte noch am selben Tag Flug Nummer 1000, ich wiederhole Flug Nummer 1000, penibel dokumentiert, um den Fliegerlatein entgegenzuwirken. 1000 Flüge über 31 Jahre, das muss natürlich gefeiert werden. Auf der Landewiese im "Piano" gab es Freibier für Alle, die Kinder erhielten einen neuen Fußball und am Heimweg gab es dann noch echten, frisch aus dem Fass abgefüllten Tequila für die Mannschaften der beiden Kleinbusse.
Aprops Zahlen: Otto hat schon über 26 Flugstunden und Ralf 19 Starts erledigt, und das innerhalb von 16 Tagen. Das Fluggebiet ist offensichtlich nicht ohne. Jetzt, wo die Thermik deutlich rauher wird, sind nur ganz wenige Paragleitter in der Luft und der Flugraum wird mehr und mehr zum Eldorado für Drachenflieger. Otto und ich haben die "Pflicht" erledigt, was jetzt folgt sind nur noch "Kürläufe" und Entspannung.
Liebe Grüße aus Valle de Bravo von Don Ralfo und Don Otto!
Montag, 28. Januar 2013
Liebe Flieger zu Hause, was gibt es Neues in Mexiko? 2 Tage haben wir pausiert, eine Kaltfront machte die Gegend etwas unwirtlich. Fliegbar blieb es trotzdem, wie zahlreiche Piloten bewiesen haben. Einen wirklich unfliegbaren Tag gibt es hier in der "Dry Season" nicht. Anschließend haben wir die Flugarbeit wieder regulär aufgenommen (ihr wisst schon: auf um 07:30, Frühtsück un den restlichen Tag irgendwo zwischen 2000 und 3000 Metern an und in der frischen Luft). Während Otto brav und fleißig Flugstunden gesammelt hat, erhielt Ralf ein paar Auszeichnungen mit zweifelhaftem Wert: Nah zweimaligem Absaufen binnen eines Tages auf die Landewiese "Piano" wurde er als "Piono-Man" tituliert und sogar als "Penito", der kleine Stein, was nicht gerade für seine Steigkünste spricht. "Manana sera otro dia" (Morgen kommt ein anderer Tag) war die Devise und so konnten wir die einheimischen und die vielen zugereisten nordamerikanischen Piloten heute wieder im Zaum halten. Nach hartem Kampf über dem Start am "El Penon" stiegen wir beide auf über 3000 Meter hoch. Otto stellte sogar mit 3667 m asl den Rekord unseres bisherigen Aufenthaltes in Mexiko auf, 2011 hatte er ja schon 2800 m asl erreicht. Mit dieser Höhe konnte er leicht zum See gleiten und unsere Stadt von vorne bis hinten mehrmals überfliegen (Landeanflug: siehe Foto). Ralf gelang es, die 3000 Meter alsbald zu verrichten und so fand er sich mit offenem Zip bereits im Landeanflug bei die "Las Penitas" (2.200 m asl), als er eine magische Thermikblase ausgrub, die ihn zurück in die Kühle 3000er-Luft beförderte. Der 3000 hielt aber wieder nicht, was er versprach. Kurz darauf begann erneut ein Sinkflug und so bot sich eine riesige, quadratische, gemähte Wiese inmitten des unendlich scheinenden mexikanischen Waldes zum Landen an, als der Flügel erneut Thermik bekam und wieder hochschoss. Später stellte sich dann heraus, das die Notlandewiese zum Anwesen des mexikanischen Präsidenten gehörte und eine Landung eben dort eher sehr problematisch ausgefallen wäre. Der Staat Mexiko verlieh Ralf daraufhin sämtliche Schürfrechte wegen Tieffluges. So gelang es auch dem Tiefflieger, sicher über dem See und dem Ort Valle de Bravo einzuschweben (siehe Fotos).
Viele Fliegergrüße von Don Otto und Don Ralfo!
Donnerstag, 24. Januar 2013
Flughöhe: 3.200 m über dem Startplatz. Im Vordergrund der El Penon (Felskuppe des Teufels), dahinter Pared (Wand) mit Mesa (Tisch). Irgendwo am Tisch liegt der ominöse G-Punkt. Ganz hinten am Horizont die Tres Reyes (drei Könige). Unsere Stadt Valle de Bravo mit dem See liegt rechts vom Bild, ist also nicht sichtbar (Luftlinie 14 km).
LG, Raffa de Mexico
Montag, 21. Januar 2013
wir hatten bisher schlichtweg keine Zeit, einen Bericht für die HGC-Seite abzuliefern, da wir einfach zu beschäfigt waren. Womit wirst Du Dich fragen - na, mit Fliegen ud was halt so dazu gehört. Der Tagesablauf war immer gleich: Auf um 07:30, Frühstück um 1,5 Euro bis der Bauch platzt. Jeffo von Fly Mexico holt uns um 09:15 ab, dann geht es zum Start in 2370 Metern asl. Fürchterlich quallenverseucht ist der Startplatz, man findet kaum einen Platz, den Drachen aufzubauen zu lassen (es ist bei Fly Mexico nicht üblich, den Drachen selbst aufzubauen) bzw. dann in der Luft aufzudrehen zwischen all den Wirbellosen. Das war der Grund, warum wir die gute Vormittagsthermik nicht nutzen konnten. Das Mittagsloch kommt dann punktgenau um 12:00 - ab 13:00 beginnt die Thermik am Startplatz wieder zu plubbern.
Schon am ersten Tag konnte Ralf vom Startplatz zum See fliegen, wo unser Heimatort Valle de Bravo liegt. Das war schon erhebend, in 3.300 herumzukurven, meist in einer riesigen Konvektionszone flieged und dann dirket am See einzufliegen. Die Landefläche ist heuer für Drachen bestens geeignet, weil der Staussee wenig Wasser führt. So kann man hindernissfrei über dem Wasser anfliegen und dann auf einer großen, ebenen Fläche aufsetzen, bevor man zur Kneipe geht, die hier eigens für die Flieger errichtet wurde.
Otto andererseitts hat mit seinen Flustunden zwischen Start, El Penion del Diavolo (die Felskuppe des Teufels), Pared (die Wand mit dem berühmten G-Punkt), Mesa (Tisch) und Espinaso (???) die Latte unerreichbar hoch gelegt. Die Amis aus Alaska, Utah und Texas zeigen langsam Respekt, ebenso die Einheimischen mit Ihren Turmlosen. da hat gerade noch gefehlt, dass Manfred Ruhmer in Australien die WM gewonnen hat (wir haben uns riesig gefreut).
Nun, 3.000 ist ja schön, wir haben aber Blut geleckt und freuen uns auf mehr. Die großen Höhen von 4.000 (manchmal sogar 5.000) Metern waren bisher noch keinem Piloten vergönnt und so richtig weite Strecken sind wir auch nicht geflogen. Aber das Feeling ist wider da und es macht riesen Spass, unsere WW Sport II in die Kurve zu legen. In den ersten 7 Tagen haben wir 9 Flüge gemacht, morgen setzen wir - bei schlechter Wetterprognose wohl gmerkt - einen Tag aus. Eine Wanderung auf den 5.000 Meter Vulkan ist angesagt, wenn es die Zeit und das Wetter (el tiempo heistt auf spanisch Zeit und Wetter) zulassen. Bilder folgen.
Liebe Grüße an alle Flieger und deren Familien senden:
Otto und Raffa de Mexico
Montag, 12. Dezember 2011
Die Mexikoreise war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg, eine neue Entdeckung. Beginnend mit einem günstigen Lufthansaflug von Graz über Frankfurt nach Mexiko City um € 800, dann Abholung am Flughafen durch Jeffs perfektes Flymexico.com Team, eine einfache, aber sehr saubere Unterbringung im Zentrum von Valle de Bravo bei einer lieben Ersatzmutter, die uns sogar die Wäsche gratis wusch bis hin zu sehr guten Leihgeräten (Turmdrachen), die man uneingeschränkt weiterempfehlen kann war das gesamte Arrangement nahezu perfekt.
Sonntag, 4. Dezember 2011
Mittwoch, 30. November 2011
Die allergrößten Flughöhen liegen sogar noch höher, als bisher angenommen. Im März liegen die Rekorde über 5000 Meter. Den Vulkan "El Nevado de Toluka" konnten wir gestern erstmals von unserem Startplatz aus sehen, er ist seit Jahren wieder einmal schneebedeckt ud wirkt selbst von der Ferne beeindruckend (knapp 4700 Meter hoch). Mit fortschreitender Saison und ansteigender Basis wagen die besten Piloten den Streckenflug vom El Penon zum Vulkan und eventuell wieder zurück. Rund um den Vulkan gibt es unendliche Hochebenen zum Landen, so gesehen, kein Problem.
Fliegerisch ist Otto seit seiner Genesung wirklich toll drauf, kennt das Gebiet von "El Penon" schon wie seine Hosentasche. Auch ich habe gestern mit einnem 3stünder nach längerrer Krankheitsphase wieder in die Luft gefunden. Endlich mal richtig Airtime (die Basis war mit 2700 Metern allerdings tief). Wegen eines Diätfehlers hat mich Montezuma gestern erneut eingeholt und ich musste erneut pausieren. Otto hat Österreich wieder gut vertreten und ist bei knapp 3000 herumgesegelt, den 3000er konnten wir bisher nicht brechen. Die Wetterprognose für die kommenden 6 Tage ist aber super und sollte mich Montezuma nicht killen, werden wir an verschiedenen fliegerischen Vorhaben arbeiten.
Der Job von Jeff und seinem "Fly Mexiko Team" ist weiterhin perfekt und ohne Einschränkungen zu empfehlen. Jeff und sein Team sind jeden Cent wert! An Flugfreien Tagen (prinzipiell ist jeder Tag fliegbar) führt er uns herum, seine Frau macht den Fremdenführer: Die Wasserfälle von Val de Bravo und die Hauptstadt Toluca haben wir bereits gesehen. Es fehlt noch das Tal der Schmetterlinge, wo die kanadischen "Monarcs" (ich denke, dass muss auf Deutsch "Monarchfalter" heissen) überwintern. Angeblich biegen sich die Äste der Bäume bis zum Boden, so voller Schmetterlinge seien sie.
Nun gut, genug für heute. Neue Bilder werd ich im Laufe der kommenden Tage reinstellen.
Hasta Pronto, Amigos de Ala Delta
Dienstag, 29. November 2011
Freitag, 25. November 2011
prinzipiell weiterhin nur traumhaft.
Etwas getrübt ist die Sache nur momentan: Otto hat eine Grippe von Österreich mitgebracht, daher konnte er die erste Woche kaum fliegen. Nachdem ich seine Grippe übernommen hatte, konnte ich kaum fliegen (siehe letzte Eintragung im DHV-XC). Ich dachte schon, ich sei wieder fit, als mich heute Montezumas Rache mit grauenhafter Schärfe traf und mich somit für die nächsten Tage grounded. Aber man sieht die Dinge langsam mexikanisch, in anderen Zusammenhängen.
Otto wird den Ruf der Österreicher aber bestens verteidigen. Nach seinem gestrigen Flug in knapp 3000 Metern, wird er heute, nach Durchzug eines nächtlichen Gewitters sicher mächtig angreifen. Zum Fluggebiet "El Penon" (die Bergkuppe): Start auf exakt 2350 m, nächster Landeplatz auf knapp 1800 m. Basis derzeit zwischen 2900 und 3300, sie steigt vielleicht heute und von Monat zu Monat. Im März gelingt es manchen Piloten auf 4500 und mehr aufzuderehen und von hier zum Vulkan von Toluka zu fliegen (5000 Meter), auch der Vulkan ist startbar (nicht ganz einfach, wie man sich denken kann). Man findet viel Wald und See vor, aber es gibt auch definierte Landeplätze für Streckenflieger. Einer davon am See und sehr knapp, eher für Paragleiter geeignet, die auch hier am "El Torre" (Der Turm) starten können.
Gestern hat uns Jeff, der trockene Texaner, der Flymexiko besitzt, nach dem Fliegen zur "La Pena" (Der Fels) geführt, ein beeindruckender, begehbarere Fels driekt am See mit Blick auf die Stadt, manchmal bis zum "Schnee von Toluka". Wir haben etwa 10.000 Bilder geschossen.
So, jetzt wieder ab ins ...., sagen wir höflichkeithalber: Bett
LG, Ralf